Difference between revisions of "Does Joseph's intent to divorce Mary show that the death penalty for adultery was not mandatory?/de"

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Wenn also Aussage Nummer 1 im Fall von Joseph wahr ist, dann kann Aussage Nummer 2 nicht logisch aus dem Fall Joseph und Maria folgen. Wenn Joseph sich geweigert hat, die Anklage zu erheben (wie die Schrift bei Matthäus andeutet), dann <em>wissen wir nicht, welche Strafe er verlangt hätte</em>, denn er war nie in der Lage, von einem Richter eine Strafe zu verlangen. Nach allem, was wir wissen, hätte er, wenn er sich zur Anklageerhebung entschlossen hätte (wir werden gleich sehen, warum er es nicht getan hat), sehr wohl die Todesstrafe unterstützen können. Natürlich griff der Engel in der realen Welt ein, sogar schon vor der Scheidung. Aber würde jemand behaupten, dass es "ungerecht" gewesen wäre, wenn Joseph die Todesstrafe für Ehebruch unterstützt hätte? Sogar Philip Kayser glaubt, dass die Todesstrafe für Ehebruch "gerecht" ist. "Gegen die Anwendung der Todesstrafe auf biblische Verbrechen zu argumentieren, bedeutet, Gottes Weisheit und Gerechtigkeit in Frage zu stellen, sein Wort zu verunglimpfen und uns ohne jeden objektiven Maßstab zu lassen, mit dem wir der Tyrannei entgegentreten können. (Kayser, <em>Ist die Todesstrafe gerecht?</em>, S. 27)</ref>
 
Wenn also Aussage Nummer 1 im Fall von Joseph wahr ist, dann kann Aussage Nummer 2 nicht logisch aus dem Fall Joseph und Maria folgen. Wenn Joseph sich geweigert hat, die Anklage zu erheben (wie die Schrift bei Matthäus andeutet), dann <em>wissen wir nicht, welche Strafe er verlangt hätte</em>, denn er war nie in der Lage, von einem Richter eine Strafe zu verlangen. Nach allem, was wir wissen, hätte er, wenn er sich zur Anklageerhebung entschlossen hätte (wir werden gleich sehen, warum er es nicht getan hat), sehr wohl die Todesstrafe unterstützen können. Natürlich griff der Engel in der realen Welt ein, sogar schon vor der Scheidung. Aber würde jemand behaupten, dass es "ungerecht" gewesen wäre, wenn Joseph die Todesstrafe für Ehebruch unterstützt hätte? Sogar Philip Kayser glaubt, dass die Todesstrafe für Ehebruch "gerecht" ist. "Gegen die Anwendung der Todesstrafe auf biblische Verbrechen zu argumentieren, bedeutet, Gottes Weisheit und Gerechtigkeit in Frage zu stellen, sein Wort zu verunglimpfen und uns ohne jeden objektiven Maßstab zu lassen, mit dem wir der Tyrannei entgegentreten können. (Kayser, <em>Ist die Todesstrafe gerecht?</em>, S. 27)</ref>
  
Let's look closer at Joseph's (difficult) situation, and why he would choose not to prosecute. Here are some things we know for sure:
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Schauen wir uns Josephs (schwierige) Situation genauer an, und warum er sich gegen eine Strafverfolgung entscheiden würde. Hier sind einige Dinge, die wir mit Sicherheit wissen:
  
 
#Mary and Joseph were betrothed.
 
#Mary and Joseph were betrothed.

Revision as of 02:54, 20 November 2020

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Beantwortete Fragen

Für manche mag dies wie eine seltsame Frage klingen, aber für manche Studenten des biblischen Rechts ist dies ein ernsthafter Vorschlag. Hier ist ein Beispiel für dieses Argument aus Philip Kaysers Buch Ist die Todesstrafe gerecht?:

Das vielleicht bedeutendste Beispiel für diesen Spielraum im Gesetz ist jedoch der Fall des Ehebruchs. Levitikus 20:10 ist eine von mehreren Passagen, in denen die Todesstrafe für Ehebruch gefordert wird, wobei dieser Satz verwendet wird: möt yumat. Er besagt, “Der Mann, der mit einem anderen Mann Ehebruch begeht’s Ehefrau, derjenige, der mit seinem Nächsten Ehebruch begeht’s Ehefrau, der Ehebrecher und die Ehebrecherin, sollen mit Sicherheit zum Tode verurteilt werden.”

Die Phrase möt yumat wird eindeutig mit Ehebruch in Verbindung gebracht, doch die Heilige Schrift stellt klar, dass das Opfer des Ehebruchs nicht verpflichtet ist, strafrechtlich verfolgt zu werden, und wenn es strafrechtlich verfolgt wird, ist es nicht verpflichtet, die Höchststrafe zu beantragen. Matthäus 1,19 lenkt die Aufmerksamkeit auf Joseph’s Aufrichtigkeit, wenn er sich entscheidet, nicht im vollen Umfang des Gesetzes strafrechtlich zu verfolgen - “Dann war Joseph, ihr Ehemann, ein gerechter Mann, der sie nicht zu einem öffentlichen Exempel machen wollte, darauf bedacht, sie heimlich wegzusperren. ”Er entschied sich gegen die Verhängung der Todesstrafe gegen sie (indem er sie zu einem &ldquo machte;öffentliches Exempel”), aber der Text macht deutlich, dass diese stille Scheidung mit biblischer Gerechtigkeit vereinbar war. Er sagt, “ein gerechter Mann zu sein” er tat dies.[1]

Kaysers Absicht ist es, im obigen Beispiel zu zeigen, dass der Satz möt yumat (oft übersetzt "er wird sicher sterben") nicht immer bedeutet, dass der Tod in allen Fällen die gerechte Strafe für beobachteten Ehebruch ist, sondern lediglich eine "Höchststrafe" für dieses Verbrechen darstellt. Und wenn wir sein "Joseph und Maria"-Beispiel für bare Münze nehmen, dann scheint er anzudeuten, dass selbst keine zivile Regierungsstrafe aus biblischer Perspektive als ein mögliches "gerechtes" Ergebnis betrachtet werden könnte (weil Josephs Absicht, sich lediglich scheiden zu lassen, ohne zivilrechtliche Strafe kam). Er folgt der Theologie der "Opferrechte" von Gary North, in der angenommen wird, dass das "Opfer" des Verbrechens (in diesem Fall der Ehemann) die Macht hat, eine gesetzliche Strafe zu negieren. Gary North beruft sich für seine Argumentation in seinem Buch Opferrechte sogar auf dasselbe "Joseph und Maria"-Beispiel als Lynchjustiz:

Ich argumentiere in diesem Kapitel, dass der Staat keine unabhängige Autorität zur Strafverfolgung besitzt, wenn das Opfer sich freiwillig entscheidet, ein Argument nicht zu verfolgen, das stark auf Joseph&rsquos Entscheidung als gerechter Mann, Maria privat wegzusperren, basiert.[2]

Tatsächlich fällt die Hauptthese von Norths Buch auseinander, wenn er den Fall Joseph und Maria nicht zur Untermauerung heranziehen kann. Kaysers Anwendung dieser These lautet:

Die Heilige Schrift stellt klar, dass das Opfer des Ehebruchs nicht verpflichtet ist, die Anklage zu erheben, und wenn es die Anklage erhebt, ist es nicht verpflichtet, die Höchststrafe zu beantragen.[3]

Wir werden Kaysers Behauptung in zwei Aussagen trennen:

  1. Das Opfer von Ehebruch muss nicht strafrechtlich verfolgt werden.
  2. Ein Opfer von Ehebruch, das strafrechtlich verfolgt wird, kann eine geringere Strafe als die Todesstrafe verlangen.

Keine dieser beiden Aussagen ist aus der Schrift "klar", geschweige denn aus dem Beispiel "Joseph und Maria". Um der Argumentation willen nehmen wir an, dass Aussage Nummer 1 wahr ist und dass Joseph als "gerechter Mann" betrachtet werden könnte, indem er sich weigert, Maria wegen Ehebruchs strafrechtlich zu verfolgen. Ich bestätige mit der Schrift natürlich, dass Joseph ein "gerechter Mann" war. Wir werden Josephs Situation später ausführlich besprechen und einige offensichtliche Gründe entdecken, warum er Maria nicht strafrechtlich verfolgen wollte. Aber Kayser versucht, die beiden oben genannten Punkte zusammenzuführen, wenn er feststellt, dass Joseph "sich dafür entscheidet, Maria nicht im vollen Umfang des Gesetzes zu verfolgen". Tatsächlich entschied sich Joseph dafür, alles nicht "strafrechtlich zu verfolgen". Er hatte die Absicht, Maria privat "wegzusperren" (Scheidung). Nach biblischem Recht gab es keine "privaten" oder "geheimen" Gerichte: Die Fälle wurden an den Stadttoren auf die öffentlichste Art und Weise behandelt, so dass jeder sehen konnte, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wurde, und jeder das Wort ergreifen konnte, wenn er einem falschen Zeugen widersprechen wollte.

Dies mag einige Leute überraschen, aber nach biblischem Recht brauchten Männer für die Scheidung ihrer Frauen keine Genehmigung der Zivilregierung einzuholen (5. Mose 24,1). Ich werde dies weiter unten ausführlicher besprechen, weil dies ein weiterer Punkt ist, den Kayser falsch versteht. Männer <m>wurden nach biblischem Recht verpflichtet, eine "Scheidungsurkunde" auszustellen, aber dies wurde von keinem Richter "beaufsichtigt" oder "autorisiert" und erforderte keine öffentliche (oder sogar private) "Strafverfolgung". Nach biblischem Recht würde ein Richter (vermutlich von Maria) nur dann angerufen werden, wenn Joseph sich weigerte, ihr die Verfügung auszustellen, wie es das Gesetz verlangte.

Wenn also Aussage Nummer 1 im Fall von Joseph wahr ist, dann kann Aussage Nummer 2 nicht logisch aus dem Fall Joseph und Maria folgen. Wenn Joseph sich geweigert hat, die Anklage zu erheben (wie die Schrift bei Matthäus andeutet), dann wissen wir nicht, welche Strafe er verlangt hätte, denn er war nie in der Lage, von einem Richter eine Strafe zu verlangen. Nach allem, was wir wissen, hätte er, wenn er sich zur Anklageerhebung entschlossen hätte (wir werden gleich sehen, warum er es nicht getan hat), sehr wohl die Todesstrafe unterstützen können. Natürlich griff der Engel in der realen Welt ein, sogar schon vor der Scheidung. Aber würde jemand behaupten, dass es "ungerecht" gewesen wäre, wenn Joseph die Todesstrafe für Ehebruch unterstützt hätte? Sogar Philip Kayser glaubt, dass die Todesstrafe für Ehebruch "gerecht" ist. "Gegen die Anwendung der Todesstrafe auf biblische Verbrechen zu argumentieren, bedeutet, Gottes Weisheit und Gerechtigkeit in Frage zu stellen, sein Wort zu verunglimpfen und uns ohne jeden objektiven Maßstab zu lassen, mit dem wir der Tyrannei entgegentreten können. (Kayser, Ist die Todesstrafe gerecht?, S. 27)</ref>

Schauen wir uns Josephs (schwierige) Situation genauer an, und warum er sich gegen eine Strafverfolgung entscheiden würde. Hier sind einige Dinge, die wir mit Sicherheit wissen:

  1. Mary and Joseph were betrothed.
  2. Adultery against a betrothal covenant is a death penalty offense (if there are at least two witnesses willing to step forward): Deut. 22:23-24.
  3. Joseph thought that Mary had committed adultery (otherwise he would not have intended to divorce her; he was a "just man," and a just man would only divorce for some kind of adultery/fornication: Matt. 19:4).
  4. Joseph had no witnesses to the adultery to present to a judge. How would he have proved that he wasn't the father, unless two witnesses were prepared to testify? Of course, he could testify to his own behavior, but that is only one witness. (see below about whether Mary was allowed to testify)
  5. Mary had (surely) told Joseph the good news that the angel had announced to her. Joseph, understandably, didn't believe her, but he could not know for sure that she was lying. What if she were telling the truth?
  6. If Joseph were a "just man" (and he certainly was), then he would be committed to upholding just Biblical legal procedure, which would have allowed the defendant to testify in defense of herself in court, before the judges. However, Mary would not, in first century Judea, have been allowed to testify in her own defense (relaying what the angel had told her), because women were not allowed to testify in the unjust Jewish courts of that time. Joseph would be placing her at the mercy of an inherently unjust legal procedure, because they were not following Biblical law.
  7. In fact, to bring a death penalty charge, (even if Joseph had witnesses, which he did not) Joseph would have had to take Mary all the way down to Jerusalem, to stand before the highest court in Judea -- the Sanhedrin -- which was (at this time) the only court authorized by the Roman government to convict people on death penalty offenses like adultery. Furthermore, at the time of Jesus birth, the Sanhedrin had been packed with Herod the Great's chosen lackeys (because he had killed off most of the previous members, according to the Jewish historian Josephus). No "righteous man" in Judea would have expected true justice from Herod's Sanhedrin.
  8. Consider what might have happened if Joseph had gone before the Sanhedrin and had been asked (under oath) what Mary's explanation was (because she herself couldn't testify)? To testify truthfully, Joseph would have to have said: "She claims that she was visited by an angel, and that God had created the child she is carrying, and that 'The Lord God will give him the throne of his father, David, and he will reign over the house of Jacob forever. There will be no end to his kingdom.' [Luke 1:32-33]" Herod's lackeys would have promptly reported this to Herod, and we know how long the innocent child would have lasted from that point (see Matt. 2:16-18). Joseph, being a righteous (and wise) man, would not have wanted to put an innocent child at risk in this way.

Given all of the above facts, is it any wonder that Joseph could not have gotten a "just" outcome from any court he had access to? Can his choice not to go before unjust judges be used to imply anything about Biblical law?

The answer is clearly no. There is no evidence of an alleged "victim's right" to dismiss a mandatory death penalty crime from the case of Joseph and Mary.

On the other hand, Joseph had a Biblical right to divorce Mary privately without having to prove adultery (Deut. 24), and that's what he was planning to do. This is yet another point which Kayser gets wrong:

Indeed, if this interpretation of the crime of adultery is not taken, then it is impossible to understand the many passages that allow sexual sins as grounds for divorce. (How can there be a divorce if the penalty of death always had to be applied?!) ... Christ made clear that adultery was grounds for divorce in Matt. 5:31-32. If you could prove adultery in court to sue for divorce, you could certainly use the same grounds for capital punishment. You couldn’t just divorce people because you thought they had committed adultery. Deuteronomy 22:17-19 makes that clear. The case had to be proven beyond a shadow of a doubt in court. In Ezra 10, Ezra tried each case of improper marriage on its own merit. He didn’t make everyone with a non-Israelite wife divorce her. That would be unlawful according to Deuteronomy 21 and other passages. Paul is applying the Old Testament when he tells believers not to leave unbelievers who are willing to dwell with them. And if you read the chapter carefully you will see that Ezra didn’t do it. Each couple had a court case examination, and Ezra said, “Let it be done according to the law.”[4]

Kayser brings up two scriptural cases which -- he asserts -- show that men were required to get civil government permission before divorce. Let's look at each of them.

1. Deuteronomy 22:13-19 is a case of a husband publicly slandering his wife about premarital unfaithfulness (discussed here). It doesn't state that he was seeking a divorce, or even that he had actually divorced her by putting her away. It doesn't state that he had brought witnesses before a judge to prove a case of adultery. It doesn't state that he is required to go before the judge before getting a divorce. Verse 14 simply states that the man is slandering his wife publicly (and, by implication, bringing dishonor upon her parents). The judges -- far from already knowing any facts of the case -- actually have to be told by the girl's father what the man has been saying (see verses 16-17). The case in verses 13 through 19 is not dealing with a man who accuses his wife in court either of adultery or lying about her virginity (these death penalty offenses would require at least two actual witnesses, according to the explicit law in Deut. 19:15).

This case is describing a legal action brought by the parents of the girl against the man's public slander. The parents are able to prove the husband's slander by the use of the "evidences of virginity" (possibly a blood-soaked garment). The lack of such evidence does not prove the girl's guilt -- it's lack would simply prevent the parents from challenging the husband's slander, in the first case. The separate case cited in verses 20-21 would require the husband to bring at least two witnesses against the girl (in accordance with Deut. 19:15) and would result in a mandatory death penalty (v. 21), not simply divorce.

2. The action by Ezra described in Ezra 9-10 dealt with Israelites who had returned after the Babylonian captivity, and had married foreign wives, in violation of the law in Deuteronomy 7.

Kayser claims: "Ezra tried each case of improper marriage on its own merit."[5] This is a false claim, with which I deal in the following answer:

Does the divorce of the foreign women in Ezra 9-10 show that civil government has authority to dissolve marriages or preside over "divorce trials"?

Kayser claims: "Paul is applying the Old Testament when he tells believers not to leave unbelievers who are willing to dwell with them."[6] This claim actually has nothing to do with "proven" adultery as a valid ground for divorce, or with the alleged Biblical requirement to get civil government permission before issuing a divorce certificate. Paul is simply telling Christians who converted after they were married not to separate from their spouses (divorce), merely because their spouses were still non-Christians. This is not comparable to the case in Ezra, where the men willingly entered into Biblically-illegal "marriages."

Warning: Display title "Does Joseph&#39;s intent to divorce Mary show that the death penalty for adultery was not mandatory?/de" overrides earlier display title "Zeigt die Absicht Josephs, sich von Maria scheiden zu lassen, dass die Todesstrafe für Ehebruch nicht obligatorisch war?".

  1. Kayser, Ist die Todesstrafe gerecht?, S. 24
  2. Gary North, Opferrechte, S. 32
  3. Kayser, Ist die Todesstrafe gerecht?, S. 24
  4. Kayser, Is the Death Penalty Just?, p. 24
  5. Kayser, Is the Death Penalty Just?, p. 25
  6. Kayser, Is the Death Penalty Just?, p. 25