Difference between revisions of "Does Deuteronomy 22:25-29 imply that the rape of an unbetrothed girl is not a death penalty offense?/de"

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Quick answer: no. Rape is always a mandatory death penalty offense. Scripture likens this crime to murder, which also a mandatory death penalty offense.
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Schnelle Antwort: nein. Vergewaltigung ist immer ein obligatorisches Todesstrafendelikt. Die Heilige Schrift vergleicht dieses Verbrechen mit Mord, der ebenfalls ein obligatorisches Todesstrafendelikt ist.
  
There are actually a couple of issues implicit in this question. The first issue is that certain Bible translations mistranslate a Hebrew word in Deut. 22:28 as "rape." This problem is discussed in the Question/Answer [[Does Biblical law require a girl to marry her rapist?]].
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Es gibt tatsächlich ein paar Fragen, die in dieser Frage implizit enthalten sind. Das erste Problem ist, dass bestimmte Bibelübersetzungen ein hebräisches Wort in Mose 22,28 falsch als "Vergewaltigung" übersetzen. Dieses Problem wird in der Frage/Antwort erörtert {{:Translink|Does Biblical law require a girl to marry her rapist?}}.
  
Apart from mistranslations, the reason this question might come up is that scripture states that there is a death penalty for raping a "betrothed woman", but it does not explicitly specify a penalty for raping an unbetrothed woman. Here is the relevant scripture passage:
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Abgesehen von Übersetzungsfehlern könnte diese Frage deshalb auftauchen, weil die Schrift zwar die Todesstrafe für die Vergewaltigung einer "verlobten Frau" vorsieht, aber nicht ausdrücklich eine Strafe für die Vergewaltigung einer nicht verlobten Frau vorsieht. Hier ist die entsprechende Bibelstelle:
  
 
{{:Scriptblock|Deut 22:25-27}}
 
{{:Scriptblock|Deut 22:25-27}}
  
Biblical case laws are often written with the intent of distinguishing legally-relevant differences between cases. Sometimes, though, the cases are "entangled" in a way that defies a superficial readingFor example, if you do not understand that Deut. 22:13-21 is dealing with two separate legal cases (slander and lying about one's state of virginity), then you might (mistakenly) conclude that the girl involved is considered guilty until she proves herself innocent (See [[Is the premarital unchastity case of Deut. 22:13 an example of the justice system assuming guilt until a defendant proves her innocence?]])
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Biblische Fallgesetze werden oft mit der Absicht verfasst, rechtlich relevante Unterschiede zwischen Fällen zu unterscheiden. Manchmal sind die Fälle jedoch in einer Weise "verstrickt", die sich einer oberflächlichen Lesart entziehtWenn Sie z.B. nicht verstehen, dass es in Deut 22,13-21 um zwei getrennte Rechtsfälle geht (Verleumdung und Lüge über den Zustand der Jungfräulichkeit), dann könnten Sie (fälschlicherweise) zu dem Schluss kommen, dass das betroffene Mädchen als schuldig betrachtet wird, bis es seine Unschuld beweist (siehe {{:Translink|Is the premarital unchastity case of Deut. 22:13 an example of the justice system assuming guilt until a defendant proves her innocence?}})
  
 
In diesem Abschnitt des Gesetzes sollen die Fälle belegen, dass die Behauptung einer Frau, sie habe auf einem Feld oder in einem anderen unbewohnten Gebiet "geschrien", ausreicht, um sie vor dem Vorwurf des Ehebruchs zu schützen (was der einzige Grund ist, warum das Wort "Verlobte" in diesem Fall vorkommt). Der Vergewaltiger muss hingerichtet werden, aber das Mädchen hat "nichts getan, was des Todes würdig wäre" (V. 26).
 
In diesem Abschnitt des Gesetzes sollen die Fälle belegen, dass die Behauptung einer Frau, sie habe auf einem Feld oder in einem anderen unbewohnten Gebiet "geschrien", ausreicht, um sie vor dem Vorwurf des Ehebruchs zu schützen (was der einzige Grund ist, warum das Wort "Verlobte" in diesem Fall vorkommt). Der Vergewaltiger muss hingerichtet werden, aber das Mädchen hat "nichts getan, was des Todes würdig wäre" (V. 26).
  
Rape of an unbetrothed girl is, ''a fortiori'', a mandatory death penalty offense, based upon the general equity of Deut. 22:25-26. In v. 26, rape is likened to murder, an act in which the primary (human) victim is the person who is killed. It is reasonable to believe that the primary victim in an act of rape is the woman (not a betrothed husband). The woman's state of betrothal is irrelevant to this comparison. Therefore, when scripture equates rape to murder in v. 26 (which is also a mandatory death penalty offense), the relevant similarity between the crimes shows that (''a fortiori'') the rape of an unbetrothed girl also mandates the death penalty (as long as there are two or more witnesses: Deut. 19:15).
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Die Vergewaltigung eines unverheirateten Mädchens ist, ''a fortiori'', ein obligatorisches Todesstrafendelikt, basierend auf der allgemeinen Gerechtigkeit von Deut. 22:25-26. In V. 26 wird Vergewaltigung mit Mord verglichen, einer Tat, bei der das primäre (menschliche) Opfer die Person ist, die getötet wird. Es ist vernünftigerweise anzunehmen, dass das Hauptopfer bei einer Vergewaltigung die Frau ist (und nicht ein verlobter Ehemann). Der Verlobungszustand der Frau ist für diesen Vergleich irrelevant. Wenn die Heilige Schrift in V. 26 Vergewaltigung mit Mord gleichsetzt (was ebenfalls ein obligatorisches Todesstrafendelikt ist), so zeigt die relevante Ähnlichkeit zwischen den Verbrechen, dass (''a fortiori'') die Vergewaltigung eines unverlobten Mädchens ebenfalls die Todesstrafe vorschreibt (solange es zwei oder mehr Zeugen gibt: Deut 19:15).
 
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{{DISPLAYTITLE:Bedeutet Deuteronomium 22:25-29, dass die Vergewaltigung eines Mädchens vor der Verlobung kein Todesstrafendelikt ist?}}
  
 
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Latest revision as of 00:14, 2 December 2020

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Beantwortete Fragen

Schnelle Antwort: nein. Vergewaltigung ist immer ein obligatorisches Todesstrafendelikt. Die Heilige Schrift vergleicht dieses Verbrechen mit Mord, der ebenfalls ein obligatorisches Todesstrafendelikt ist.

Es gibt tatsächlich ein paar Fragen, die in dieser Frage implizit enthalten sind. Das erste Problem ist, dass bestimmte Bibelübersetzungen ein hebräisches Wort in Mose 22,28 falsch als "Vergewaltigung" übersetzen. Dieses Problem wird in der Frage/Antwort erörtert Does Biblical law require a girl to marry her rapist?.

Abgesehen von Übersetzungsfehlern könnte diese Frage deshalb auftauchen, weil die Schrift zwar die Todesstrafe für die Vergewaltigung einer "verlobten Frau" vorsieht, aber nicht ausdrücklich eine Strafe für die Vergewaltigung einer nicht verlobten Frau vorsieht. Hier ist die entsprechende Bibelstelle:

25 But if the man finds the lady who is pledged to be married in the field, and the man forces her and lies with her, then only the man who lay with her shall die; 26 but to the lady you shall do nothing. There is in the lady no sin worthy of death; for as when a man rises against his neighbor and kills him, even so is this matter; 27 for he found her in the field, the pledged to be married lady cried, and there was no one to save her. Deuteronomy 22:25-27WEB

Biblische Fallgesetze werden oft mit der Absicht verfasst, rechtlich relevante Unterschiede zwischen Fällen zu unterscheiden. Manchmal sind die Fälle jedoch in einer Weise "verstrickt", die sich einer oberflächlichen Lesart entzieht. Wenn Sie z.B. nicht verstehen, dass es in Deut 22,13-21 um zwei getrennte Rechtsfälle geht (Verleumdung und Lüge über den Zustand der Jungfräulichkeit), dann könnten Sie (fälschlicherweise) zu dem Schluss kommen, dass das betroffene Mädchen als schuldig betrachtet wird, bis es seine Unschuld beweist (siehe Is the premarital unchastity case of Deut. 22:13 an example of the justice system assuming guilt until a defendant proves her innocence?)

In diesem Abschnitt des Gesetzes sollen die Fälle belegen, dass die Behauptung einer Frau, sie habe auf einem Feld oder in einem anderen unbewohnten Gebiet "geschrien", ausreicht, um sie vor dem Vorwurf des Ehebruchs zu schützen (was der einzige Grund ist, warum das Wort "Verlobte" in diesem Fall vorkommt). Der Vergewaltiger muss hingerichtet werden, aber das Mädchen hat "nichts getan, was des Todes würdig wäre" (V. 26).

Die Vergewaltigung eines unverheirateten Mädchens ist, a fortiori, ein obligatorisches Todesstrafendelikt, basierend auf der allgemeinen Gerechtigkeit von Deut. 22:25-26. In V. 26 wird Vergewaltigung mit Mord verglichen, einer Tat, bei der das primäre (menschliche) Opfer die Person ist, die getötet wird. Es ist vernünftigerweise anzunehmen, dass das Hauptopfer bei einer Vergewaltigung die Frau ist (und nicht ein verlobter Ehemann). Der Verlobungszustand der Frau ist für diesen Vergleich irrelevant. Wenn die Heilige Schrift in V. 26 Vergewaltigung mit Mord gleichsetzt (was ebenfalls ein obligatorisches Todesstrafendelikt ist), so zeigt die relevante Ähnlichkeit zwischen den Verbrechen, dass (a fortiori) die Vergewaltigung eines unverlobten Mädchens ebenfalls die Todesstrafe vorschreibt (solange es zwei oder mehr Zeugen gibt: Deut 19:15).